von Manuel Glüheisen
Fragen drängen sich mir auf –
Viele
Und eigentlich nur eine,
die sich viele Menschen stellen:
„Wieso?“
Nationalsozialismus, Antisemitismus, Boykott und Pogrome:
Wieso? ... Und diese eine Frage birgt viele weitere!
Viel gelesen, viel gehört, viel informiert:
Und trotzdem weiß man eigentlich nichts!
Gerade dies wird einem Bewusst, wenn man in der „Hochburg“ der Ausgeburt des Bösen ein- und ausgeht.
Wie können Menschen in der Lage sein, derartig
grausam, rücksichtslos, respektlos gegenüber einem anderen Individuum zu sein.
Wer gibt ihnen das Recht? und viel mehr noch...
Woher schöpfen derartige Gedanken und Glaubenshandlungen?
WAHNSINN!!!
Aber so viele können nicht wahnsinnig gewesen sein?
IRREGEFÜHRT!!!
Aber wo bleiben die menschlichen Grundwerte:
Moral, Ethik, Rücksicht, Respekt, ja sogar Toleranz?
Überwiegt das Böse im Menschen?
Ist das Gute zu schwach?
Sollten nicht gute Handlungen mehr be- und ge- achtet werden?
Und wenn nicht: Wer waren diese Menschen?
Ein positiver Wandel ist mir jedoch...augenscheinlich...ein Hoffnungsschimmer:
Aus der „Hochburg“ von all dem Bösen wurde eine Mahn- und Gedenkstätte, die das Verdrängende zum Anfassen nahe bringt!
Was wäre, wenn ...
...sich niemand mehr erinnern würde?
...alle Überreste der Zeit vernichtet worden wären?
...wenn sich nichts geändert hätte?
...und wenn es irgendwann wieder geschehen wäre?
Der positive Wandel scheint zwecklos zu sein:
Offensichtlich beachtet niemand mehr wirklich die Mahnzeichen!
Oder wie kann ich mir die derzeitigen Handlungen der „Stimme Amerikas“ erklären?
Wie kann ich mir einen sinnlosen Kampf im Nahen Osten erklären?
Wie kann ich mir denn einen opferfordernden, fortwährenden Glaubenskampf in Irland erklären?
Viele betrachten diese Mahn- und Gedenkstätte wie einen Ausflug zum Freizeitpark!
Und wieder ... ... ...Konsum ist maßgeblich!
Keine Änderung in Aussicht ... schwarz!
...
Anmerkung des Autors
Anlässlich des Besuchs in der Steinwache (Dortmund) am 14.12.2001 verfasst.
Zu Gedenken an all die Opfer des Nationalsozialismus und der menschlichen Bosheit!
Nachdem ich in der „Hochburg des Bösen“ meine Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus noch
intensiver den je aufbesserte, gingen mir diese Gedanken nicht mehr aus dem Kopf.
Der Besuch war einer der einschneidensten und wertvollsten Erfahrungen in meinem Leben.
Das schwarze Loch in meinen Gedanken wurde noch schwärzer als es doch schon ist und tiefer
als ich denken kann. Der Nationalsozialismus hautnah. Meine Impression dieses Besuchs.
